Prototyp Dokumentenrepositorium

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Das Dokumentenrepositorium dient zur Recherche nach relevanter Literatur der in ArcheoInf repräsentierten archäologischen Projekte.

Als Datenbasis dient die in den archäologischen Datenbanken der Partnerprojekte verzeichnete Literatur, die häufig auch graue Literatur aus den Ländern, in denen Grabungen und Surveys stattfinden, umfaßt, die den Weg in deutsche Bibliotheken vielfach nicht gefunden hat.
Eine Sichtung der Literaturdaten der Partnerprojekte ergab, dass die Daten in heterogenen Formaten und unterschiedlichen Erschließungstiefen vorliegen. Vor der weiteren Nutzung der Daten war daher eine Nachbearbeitung und Konvertierung erforderlich. In der ersten Projektphase wurden zur prototypischen Umsetzung die Literaturdaten aus dem Gela-Survey (1.273 Titelsätze) herangezogen. Die Daten wurden im Rahmen der Qualitätskontrolle mit Hilfe des Literaturverwaltungssystems Citavi nachbearbeitet und ergänzt und als Beispieldaten in den Prototyp des Dokumentenrepositoriums eingespielt, dessen Funktionalitäten im kontinuierlichen Testbetrieb auch durch externe Nutzer geprüft werden sollen. Die bibliographischen Daten weiterer Partnerprojekte werden sukzessive bearbeitet und als neue Kollektionen hinzugefügt.

Präsentation ArcheoInf-Dokumentenrepositorium

Technische Plattform für das Dokumentenrepositorium

Als Format für die bibliographischen Daten wird das an der Library of Congress entwickelte Metadata Object Description Schema (MODS) verwendet. Dieses Format bildet eine Untermenge der MARC 21-Kategorien in XML ab und ist mit bereits vorhandenen Lösungen ebenso wie zur Integration der Daten in den Suchraum des Mediators einsetzbar.
Die Benutzungsoberfläche ist durch ein barrierearmes Web-Frontend realisiert. Dabei wird dem Benutzer ein Einstieg in die Daten sowohl über eine Google-ähnliche Suche als auch über ein Browsing der häufigsten Schlagwörter ermöglicht. Darüber hinaus können Suchergebnisse durch Navigatoren (auch Drill-Downs oder Facetten genannt) über intuitive Kategorien wie z. B. Verfasser, Schlagwort, Erscheinungsjahr oder Sprache verfeinert werden. Zu jedem Einzeltreffern wird eine Liste ähnlicher Titel aus dem Suchmaschinenindex generiert, welche die explorative Suche über den Datenbestand unterstützen soll. Nutzer des Dokumentenrepositoriums können Rechercheergebnisse in unterschiedliche Literaturverwaltungssysteme exportieren und Volltexte über einen Linkresolver laden.

Einbindung der bibliographischen Daten in den Mediator

Die bibliographischen Daten sowie vorhandene Volltexte sollen über den Mediator recherchierbar sein. Für die Einbindung in die an CIDOC-CRM angelehnte Ontologie ist FRBRoo als Erweiterung vorgesehen. Basierend auf den Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR) stellt FRBRoo zum einen eine Harmonisierung der Begriffe aus dem FRBR dar; zum anderen werden damit Beziehungen zum CIDOC-CRM definiert. Erste Ergebnisse der Konvertierung des MODS-Formats in FRBRoo liegen bereits vor. Der Konverter bildet die Basis für die Datenschnittstelle zwischen Dokumentenrepositorium und Mediator, die 2009 realisiert werden soll.
Die in den archäologischen Datenbanken vorhandenen Verknüpfungen zwischen Forschungs- und bibliographischen Daten bleiben in den verschiedenen Konvertierungsschritten erhalten, so dass eine Recherche über den Mediator sowohl Forschungsdaten als auch bibliographische Daten liefern wird. Die Einbindung der Thesauri sowohl in die Benutzeroberfläche des Dokumentenrepositoriums als auch als Synonymliste für die Suchmaschine soll die Retrievalmöglichkeiten erweitern.

Geplante weitere Arbeitsschritte

  • Bereitstellung von Hilfeseiten
  • Import von weiteren Literaturdaten nach Qualitätskontrolle durch die ArcheoInf-Redaktion
  • Benutzungsoberfläche für die direkte Eingabe weiterer Titeldaten
  • Datenlieferung in das fachübergreifende Internetportal für wissenschaftliche Information vascoda und Anbindung im Rahmen von Kooperationen an andere thematische und interdisziplinäre Portale
  • Anschluss eines Publikationskanals in Form einer elektronischen Zeitschrift mit achäologischer Fachredaktion Göttinger Forum für Altertumswissenschaft (GFA). Nutzung der technischen Plattform, die durch das Hochschulbibliothekszentrum NRW im Rahmen des DiPP-Projektes entwickelt wurde, um langfristige Verfügbarkeit der Inhalte und eine Infrastruktur für Verfahren der Qualitätssicherung (Peer Review) sowie zur Präsentation der Publikationen zur Verfügung zu haben
  • Entwicklung von Strategien für die Langzeitverfügbarkeit und -archivierung
  • Planung, Konzepetion und testweise Implementierung eines durchgängigen Rechtemanagements für alle vorhandenen Komponenten von ArcheoInf (z.B. Shibboleth)